Quelle: Badische Zeitung vom 09.05.2021

Nach 25 Jahren gibt Hilmar Singler sein Amt als Feuerwehrkommandant ab

Seit fast einem Vierteljahrhundert leitet Hilmar Singler die Geschicke der Freiwilligen Feuerwehr von Kappel-Grafenhausen. Am 15. Mai wird er sein Amt niederlegen.


Hilmar Singler (rechts) erhielt 2015 mit dem Feuerwehrehrenkreuz in Silber die zweithöchste Auszeichnung der Feuerwehr. Der stellvertretenden Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzende Stefan Possler überreichte sie ihm.
Foto: Rest

KAPPEL-GRAFENHAUSEN. Der damals 34-jährige Hilmar Singler hatte keinen leichten Start, als er vor 25 Jahren als zweiter Kommandant in der Geschichte der Gesamtfeuerwehr von Kappel-Grafenhausen gewählt wurde. Sein Vorgänger Richard Anselm, der heutige Ehrenkommandant, hatte das Amt als Gesamtkommandant zuvor 20 Jahre inne gehabt. Damals war noch in vielen Gemeinden das Ortsteildenken an der Tagesordnung. So auch in Kappel-Grafenhausen, wo neben Hilmar Singler aus Grafenhausen sein Herausforderer Stefan Stöhrmann aus Kappel zur Wahl antrat. Nach der Wahl in der Hauptversammlung am 26. Oktober 1996 wurde festgestellt, dass mehr Stimmen abgegeben worden waren als wahlberechtigte Feuerwehrmänner anwesend. Dies führte dazu, dass ein zweiter Wahltermin einberufen wurde. Wie bereits im ersten Wahlgang holte Hilmar Singler auch im zweiten die meisten Stimmen.
"Nur ein gemeinsames Miteinander beider Abteilungen führt zur Sicherheit der Bürger der Gemeinde und macht eine schlagkräftige Feuerwehr aus", war damals wie heute der Slogan von Singler. Um den Fortbestand und die Zukunft der Feuerwehr zu sichern, kam es 2004 zur Gründung einer gemeinsamen Jugendfeuerwehr, die 2017 durch eine Kinderfeuerwehr ergänzt wurde.

2011 wurden die Abteilungen zusammengelegt

2011 wurden die beiden Abteilungen aufgelöst und das neue Feuerwehrgerätehaus gemeinsam bezogen. "Dabei haben mich die beiden Abteilungskommandanten Hubert Weber in Kappel und Rudi Rest in Grafenhausen tatkräftig unterstützt, sodass der Neubau und der Zusammenschluss reibungslos über die Bühne ging", blickt Singler zurück.

Dass die Aufgaben der Feuerwehr in den vergangenen Jahrzehnten ständig zunahmen und neue Herausforderungen mit sich bringen, führte dazu, dass die Gemeinde einen Geräte-Transportwagen und ein neues Löschgruppenfahrzeug anschaffte. Die Aufstellung eines Feuerwehrbedarfsplans führte dazu, dass die Gemeinde eine weitere Ersatzbeschaffung eines neuen Fahrzeuges in Auftrag gegeben hat. Um Zuschüsse seitens des Landes zu bekommen, hat sich Singler mit seinem Team in entsprechenden Verhandlungen eingebracht.
Lob für gute und konstruktive Zusammenarbeit

Zahlreiche Lehrgänge und Fortbildungen für Kommandanten hat Singler im Lauf der Jahre auf Kreisebene und an der Landesfeuerwehrschule besucht und sich weitergebildet, um immer auf dem neusten Stand zu bleiben. Dass Singler nicht nur in den eigenen Reihen der Feuerwehr gute Arbeit geleistet hat, bewies er, als es zur Gründung der neuen Einheit "Führungstrupp Rhein-Süd" im März 2016 kam. Bei allem hatte Singler immer den nötigen Rückhalt und die Unterstützung seiner Familie, vor allem seiner aus Kappel stammenden Frau Elen. Rückblickend sagt Singler: "Ich bin froh, dass es in meiner langen Amtszeit als Kommandant, verantwortlich für 657 Alarmierungen bei Groß- und Kleinbränden und sonstigen Einsätzen, nie zu schwerwiegenden Verletzungen von Feuerwehrangehörigen kam." Die aktuell gut ausgestattete und leistungsfähige Feuerwehr sei das Ergebnis von guter und konstruktiver Zusammenarbeit aller Beteiligten.


Singler bei einem Brandeinsatz 2007
Foto: Rest

Autor: Rudi Rest

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