Quelle: Lahrer Zeitung vom 15.03.2019

Pläne für noch engere Kooperation

Drei Gemeinden schwören auf gegenseitige Hilfe


Die Kommandanten und Bürgermeister aus Kappel-Grafenhausen, Rust und Schwanau sind sich einig: Künftig sollen Synergien noch besser genutzt werden.
Foto: Decoux-Kone

KAPPEL-GRAFENHAUSEN. Die Feuerwehren aus Kappel-Grafenhausen, Rust und Schwanau wollen künftig noch enger kooperieren. Das haben die drei Bürgermeister und die ihre Kommandanten bei einem Pressegespräch im Kappel-Grafenhausener Gerätehaus erklärt.

Die Kooperation funktioniert bislang schon vorbildlich, dank dem einem gemeinsamen "Führungstrupp Rhein-Süd" für größere Einsätze, der vergangenes Jahr 24 Mal gerufen wurde, wie Kappel-Grafenhausens Kommandant Hilmar Singler sagte. Auch die vereinbarte "Überlandhilfe" habe sich längst etabliert. Erst am Montag hat der Kappel-Grafenhausener Gemeinderat beschlossen, dafür künftig keine interne Kostenverrechnung zwischen den Rathäusern mehr vorzunehmen (wir berichteten). In Schwanau und Rust stehen entsprechende Beschlüsse zwar noch aus, aber die gelten als Formsache.

Darüber hinaus soll die seit fünf Jahren gelebte Zusammenarbeit weiter intensiviert werden. Die Bürgermeister Jochen Paleit (Kappel-Grafenhausen), Kai-Achim Klare (Rust) und Wolfgang Brucker (Schwanau) sind sich einig, dass die Zeiten, in der jede Ortswehr ihr eigenes Süppchen gekocht hat, vorbei seien.

Es geht um die Sicherstellung von nachlassenden Tagesbereitschaften berufstätiger Kameraden, ganz abgesehen von der generellen Entlastung durch zusätzliche Kräfte. Etwa kürzlich, führte Schwanaus Kommandant Bernd Leppert als Beispiel an, bei einem Dachstuhlbrand. Da war man über hinzugerufene Kameraden für die vorderste Front sehr froh. Doch auch Extremwetterlagen mit Sturmschäden oder Hochwässern nähmen zu. Da sei es ebenfalls wichtig, dass sich die Einsatzkräfte der drei Wehren längst näher kennengelernt hätten und ortsübergreifend zusammenarbeiten. Rusts Kommandant Florian Bachmann stellte fest: "So werden Mannschaften zusammengeschweißt." Der stellvertretende Kreisbrandmeister Thomas Happersberger ist ebenfalls voll des Lobes: Feuerwehren könnten heute nicht mehr an Gemarkungsgrenzen enden, da müsse man mittlerweile über frühere Horizonte hinaus denken. Darum sei die hiesige Kooperation ein sehr gutes Signal für die gestärkte Leistungsfähigkeit.

Derzeit laufen Überlegungen, die bestehende kommunale Zusammenarbeit der drei Feuerwehren noch weiter zu intensivieren. Einzelheiten dazu wollten die Bürgermeister und Kommandanten noch nicht verraten. Die wolle man zuerst den Gemeinderäten vorlegen. Jedenfalls werde es um weitere Synergieeffekte gehen, sowohl bei Material und Einsatzmitteln, die nicht jede Wehr separat bräuchte, als auch beim Personal. Dennoch, betonten die drei Bürgermeister gleichermaßen, handele es sich um "kein Sparprogramm". Es werde etwa kein einziges Löschfahrzeug weniger angeschafft. Der Erstbereitschaft müsse vor Ort bleiben.

Autor: Michael Masson

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