Quelle: Badische Zeitung vom 29.10.2013

Menschen werden über die Drehleiter gerettet

Die Feuerwehr Kappel-Grafenhausen hat sich für die Herbstübung ein schwieriges Übungsobjekt ausgewählt.


Mit der Drehleiter werden Menschen gerettet.
Foto: Rudi Rest

KAPPEL-GRAFENHAUSEN. Kein einfaches Übungsobjekt haben die Verantwortlichen der Freiwilligen Feuerwehr Kappel-Grafenhausen bei der Herbstübung am Samstag im Ortsteil Kappel ausgewählt. Kurz vor 16 Uhr wird, so die Übungsannahme, im Treppenhaus hinter der Gaststube des Gasthauses Elsässer Hof Brandgeruch und starke Rauchentwicklung festgestellt. Da die Türen im Erdgeschoss zur Küche und zum Gastraum geschlossen waren, konnte sich der Rauch im Erdgeschoss nicht weiter ausbreiten. Die Küchenhilfe, die den Brand bemerkte, alarmierte umgehend die Feuerwehr.

Da zu diesem Zeitpunkt der Narrenrat der Kappler Rhinschnooge im Saal im ersten Obergeschoss eine Sitzung abhielt, wurden diese über das Haustelefon gewarnt und vom Wirt aufgefordert, die Tür zum Treppenhaus geschlossen zu halten und sich an den Fenstern bemerkbar zu machen.

Gemäß Alarm- und Ausrückordnung wird Einsatzalarm für die gesamte Löscheineinheit Kappel-Grafenhausen ausgelöst. Da die Leitstelle bei der ersten Rückmeldung von mehren Personen, denen der Fluchtweg abgeschnitten ist, berichtet, fordert der Einsatzleiter Martin Löffel noch vor dem Ausrücken die Drehleiter aus Ettenheim an. Die Feuerwehr Kappel-Grafenhausen rückte mit ihren zwei Löschfahrzeugen und dem Mannschaftstransportwagen zur Einsatzstelle aus. Nach der Erkundung der Gebäuderückseite bekam die erste Löschgruppe den Befehl zur Menschenrettung über Steckleiter und zur Brandbekämpfung über den Hintereingang im Treppenhaus.

Die zweite Löschgruppe bekam den Befehl, die Wasserversorgung für das ersten Löschfahrzeug sicherzustellen. Außerdem soll auch die Steckleiter zur Menschenrettung in Stellung gebracht werden. Der Angriffstrupp der ersten Löschgruppe bekommt den Befehl, zur Brandbekämpfung unter Atemschutzgeräten über den Hintereingang ins Treppenhaus vorzugehen. Der Wassertrupp übernimmt die Aufgabe des Sicherungstrupps, der Schlauchtrupp und der Melder bringen gemeinsam die Steckleiter in Stellung.

Der Angriffstrupp unter Atemschutz hat die Brandstelle schnell lokalisiert und dem Feuer mit ein paar kurzen Sprühstößen den Garaus ausgemacht. Nun kontrollierte der Angriffstrupp den Treppenraum nach oben und belüftete ihn durch das Öffnen der Fenster. Da sich zum Zeitpunkt im zweiten Obergeschoss eine weitere Person an einer Dachgaube bemerkbar machte, wurde diese über die Drehleiter gerettet. Die eingeschlossenen Narrenräte, die sich nicht in unmittelbarer Gefahr befanden, wurden über die Steck- und Drehleiter gerettet. Abschließend wurde das Treppenhaus mit dem Überdrucklüfter rauchfrei gemacht.

Kreisbrandmeister Thomas Happersberger lobte in der anschließenden Manöverkritik die Kameraden, die die tragbaren Leitern richtig eingesetzt hätten. Auch Bürgermeister Jochen Paleit war von der Übung beeindruckt. Kommandant Hilmar Singler bedankte sich beim Einsatzleiter Martin Löffel und bei den Wirtsleuten Arentz und Benz für die Bereitstellung ihres Anwesens.


Einsatzbesprechung vor Ort.
Foto: Rudi Rest

Autor: Melanie Rest

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